Viele Menschen haben die umfassenden Vorteile von Zeitwertkonten bereits erkannt. Aktuell zeigt sich jedoch einmal mehr, wie hilfreich es sein kann, gerade in Krisenzeiten ein wenig „Zusatzzeit“ zur Verfügung zu haben.
Häufig werden Zeitwertkonten ausschließlich mit dem berühmten „Sabbatjahr“ oder einer verfrühten Rente in Verbindung gebracht. Was manchmal vergessen wird: auch gerade jetzt während der aktuellen Corona-Krise kann es extrem wichtig sein, auf sein Guthaben zurückgreifen zu können!
Zeitwertkonto statt Kurzarbeit?
Unternehmen, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit eines Zeitwertkontos eingeräumt haben, wurden bzw. werden in den kommenden Tagen sicherlich mit vielen Fragen konfrontiert. Kein Wunder! Immerhin ist die Gelegenheit, das Guthaben teilweise zu nutzen, besonders günstig.
Die Alternative, der Wechsel in die Kurzarbeit, wäre immerhin mit einer deutlichen Kürzung des Gehalts verbunden. In einer Zeit, in der sich ohnehin viele Menschen fragen, wie sich die wirtschaftliche Zukunft gestaltet, können sich gerade in diesem Bereich große Belastungen entwickeln.
Umso besser, wenn Arbeitnehmer die Chance geboten bekommen, bei gleichem Lohn für einen gewissen Zeitraum der Arbeit fernzubleiben.
Auf dieser Basis lässt sich selbstverständlich auch der Alltag häufig ein wenig besser strukturieren. Gerade dann, wenn Kinder mit zur Familie gehören, können sich auch „kurze Arbeitstage“ als echte Herausforderung entwickeln. Den Betroffenen hilft es hier oft nicht, „nur“ drei Stunden zu arbeiten. Sie brauchen einen planbaren, geregelten Ablauf und das gute Gefühl, auf die notwendigen finanziellen Mittel zurückgreifen zu können. Genau diese Kombination wird durch das Zeitwertkonto gewährleistet.
Es bietet maximale Flexibilität bei gleichem Lohn. Ein toller Kompromiss, der sowohl von Arbeitnehmern als auch von Arbeitgebern häufig begrüßt wird.
Besonders wichtig: eine transparente Kommunikation während der Corona Krise
Keine Frage: das Guthaben, das im Laufe der letzten Jahre und Monate auf einem Zeitwertkonto gespart wurde, steht dem Arbeitnehmer zu. Dennoch ist es selbstverständlich wichtig, das betreffende Unternehmen nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Wer verschiedene Lösungen gegeneinander abgewogen und sich für das „Ankratzen“ seines Zeitguthabens entschieden hat, sollte immer so schnell wie möglich das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen. Immerhin sollte dieser sich auf das Fernbleiben seines Mitarbeiters vorbereiten können (dies gilt übrigens auch in „normalen“ und nicht nur in Krisen-Situationen).
Je nachdem, wie lange die Corona Krise noch dauern wird, ist es natürlich vielleicht nicht nötig, das komplette Guthaben aufzubrauchen. Oder anders: die Frage „Muss ich – falls ich mein Zeitwertkonto während der Corona Krise nutze – auf meinen früheren Ruhestand verzichten?“ kann noch nicht final beantwortet werden.